Das Bild zeigt das Buch "Bestseller" von Jörg Magenau. Rechts daneben steht die Schneemanntasse.

Ein Buch der Bücher – “Bestseller” von Jörg Magenau Rezension

Das Bild zeigt das Buch "Bestseller" von Jörg Magenau. Rechts daneben steht die Schneemanntasse.

In Bestseller gibt Jörg Magenau einen Einblick in die Geschichte der Bestseller für die Bundesrepublik.

Einen Bestseller zu schreiben, ist vermutlich für alle Autor*innen ein Traum, da es zum einen bedeutet, das eigene Werk findet Anklang und gleichzeitig ermöglicht es doch noch immer eine finanzielle Sicherung. Gleichzeitig sind Bestseller für Verlage hinsichtlich einer Mischkalkulation des Programms wichtig.

Magenau geht auf die Entwicklung der Bestsellerlisten in der Bundesrepublik ein und betrachtet die ersten Bestseller noch vor und in der jungen Republik. Das sind die Bücher „Stalingrad“ von Theodor Plivier und „Götter, Gräber und Gelehrte“ von C. W. Ceram. Zu letzterem liefert Magenau auch eine Anekdote zu dessen Veröffentlichung. So chronologisch ist das Buch zu weiten Teilen aber nicht aufgebaut, gerade in der ersten Hälfte werden die Themen weniger chronologisch angegangen. Dabei gibt es auch Kapitel, die sich mit der Theorie hinter Bestsellern beschäftigt, also ob es eine Bestsellerformel gibt und wie Bestseller am Buchmarkt berechnet werden. Mit der chronologischen Erzählweise ab der zweiten Hälfte gewinnt das Buch viel an Verständlichkeit. Die einzelnen Kapitel geben Einblick in die Thematiken einzelner Bestseller und ordnen diese einem Zeitgeist zu, womit sie besser in einen historischen Kontext geordnet werden können.

Zu den meisten Zeitpunkten ist das Buch ein angenehmer Einblick in die Geschichte der Bestseller und eine Bewertung der Bücher. Es fällt dennoch immer wieder auf, wie sehr der Autor ein sogenannter alter weißer Mann ist. Das wird in den Werturteilen und den Formulierungen ersichtlich. Da muss es nun bei den Lesenden die Entscheidung geben, inwieweit dies verziehen oder überlesen werden kann. Es schmälert meinen Eindruck vom Buch, obwohl es meinen Blick auf einige Bestseller hat wohlwollender verändern lassen.

Trotz mancher Sichtweisen des Autors war „Bestseller“ ein lohnenswerter Einblick in eine kleine Literaturgeschichte, die trotz der populären Thematik nicht Teil der ansonsten gezeichneten Literaturgeschichten ist. Somit sollte dem Buch ein Blick gewährt werden.

Jörg Magenau: Bestseller. Hoffmann & Campe 2018,386 Seiten.

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