
Die drei Fragezeichen Toteninsel ist der 100. Band der Reihe, geschrieben von André Marx und ist in drei Bücher unterteilt.
Das Buch beginnt mit der Visitenkarte und Justus‘ Unzufriedenheit mit deren Design. Seine beiden Freunde Peter und Bob sehen keine große Notwendigkeit darin, Justus möchte aber professionell bleiben. Währenddessen bereiten sich seine Tante und sein Onkel auf die Reise nach Irland vor, um die beiden ehemaligen Gehilfen des Gebrauchtwarencenters Titus Jonas zu besuchen. Bei seiner Arbeit in der Zentrale bekommt der erste Detektiv einen seltsamen Anruf, bei dem er ein tausende Jahre altes Rätsel lösen soll. Doch das ist nur ein Test für das echte Rätsel. Wer oder was ist Sphinx? Zusammen mit seinen Detektivkollegen begibt er sich auf eine lange und abenteuerliche Reise.
Dieses Buch ist ein Jubiläum und man merkt die feierliche Größe des Falls an jeder Ecke. Es soll an so viel aus den früheren Fällen erinnert werden, gleichzeitig wird ein zuvor noch nicht dagewesener Maßstab eröffnet. Die Geschichte ist insgesamt spannend uns steigert diese Spannung gekonnt zwischen den einzelnen Bänden. Ich halte auch nichts an der Kritik, dass der Fall zu groß und unrealistisch ist. Welcher Fall der drei Fragezeichen ist wirklich realistisch?
Gelungen sind die Anspielungen auf alte Fälle. So ist der Titel jedes Kapitels der Name eines vorherigen Falls. In der Geschichte selbst tauchen viele liebgewonnene Figuren wieder auf und bekommen einen kurzen Auftritt. Auch im Text selbst gibt es immer wieder Anspielungen auf vorherige Geschichten. Dabei ist das Buch nicht selbstreferenziell, um selbstreferenziell zu sein. Die Intertextualität dient immer der Handlung.
An dieser Stelle muss ich auch über das Hörspiel reden. Es war ein großes Ereignis, dass ein dreiteiliges Hörspiel der drei Fragezeichen auf den Markt kam, wobei es über zehn Jahre dauern sollte, bis ich die Folge zum ersten Mal hörte. Auch zu diesem Zeitpunkt war ich vom Ausmaß des Hörspiels tief beeindruckt. Mit dem jetzigen Wissen über das Buch, finde ich es Schade um einige der Veränderungen. So hat das Buch mehr aufregende und spannungsgeladene Momente. Der Showdown auf der Toteninsel ist um eine Bootsverfolgungsjagd gekürzt und die Cliffhanger zwischen den Büchern zwei und drei sind anders gesetzt. Jelena bekommt im Buch eine noch wichtigere Rolle. Die Visitenkarte ist im Buch bedeutsamer eingesetzt, es ist stimmungsvoller als das monotone Ablesen von Skinny Norris im Hörspiel.
Die drei ??? Toteninsel ist einer der besten Fälle und für den hundertsten Fall passend. André Marx ist es gelungen die schon zu diesem Zeitpunkt bestehende Nostalgie zu erfassen, aber einen durchweg neuen Fall zu kreieren. So sehr mir das Hörspiel gefällt, das Buch ist ein wenig runder.
Diese Ausgabe. André Marx. Toteninsel. Franckh-Kosmos Verlag 2004, 381 Seiten.
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