Beim Häuten der Zwiebel, Günter Grass – Rezension

Das Buch Beim Hüten der Zwiebel von Günter Grass

Das Buch ist eine autobiografische Beschreibung von Kindheit bis zum ersten Roman von Günter Grass.

Grass geht sehr reflektiert an das Werk und stellt voran, dass er doch schon alles in der Blechtrommel erzählt hätte. Das Buch beschreibt sehr chronologisch sein Leben, wobei er immer wieder zugibt, dass seine Erinnerungen trügerisch sein können, da es Erinnerungen sind. Er beschreibt sein Aufwachsen in Danzig und die Kindheit und Jugend im Nationalsozialismus. Dabei geht er streng und reflektiert mit sich selbst zu Gericht. Grass benennt seine Schuld im Nationalsozialismus und wie falsch es von ihm war, alles unhinterfragt zu übernehmen. Er beschreibt mit Scham seinen Stolz in der Hitlerjugend gewesen zu sein und dass er sich freiwillig für den Kriegseinsatz in der Marine gemeldet hatte. Einbezogen wurde er dann für die Waffen-SS. Er beschreibt seinen frühen Zugang zu Büchern und zur Kunst über Zigarettenbilder. Er beschreibt seinen Weg aus der Kriegsgefangenschaft zur Sozialdemokratie im Bergbau und der Lehre als Steinmetz.

Günter Grass zeigt einmal mehr mit diesem Buch wie wunderbar er erzählen kann. In allem ist eine sprachliche Leichtigkeit. Das Buch sollte vielleicht auch als Einstieg in die Werke von Grass zu sehen sein, da er immer wieder einblicken lässt, wie er sein Leben in seinen Büchern verarbeitet hat. Gerade die Erinnerungslücken in seinen beiden Erinnerungsmotiven, der Zwiebel und dem Bernstein, lassen es zu einem ehrlichen um empathischen Bericht werden.

Das Buch ist besonders dann zu lesen, wenn ein Interesse für Grass vorherrscht oder man einen Einstieg in sein Werk sucht.

Günter Grass: Beim Häuten der Zwiebel. Steidel 2006, 480 Seiten

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